Vorbemerkung:
Alles
was ich hier schildere wurde mir von meinen Familenangehörigen erzählt.
Natürlich sind solche Berichte nur bedingt dokumentarisch, vor allem,
wenn diese Geschichten jahrzehnte später erzählt wurden und alle
Gesprächspartner heute nicht mehr leben. Manches habe ich aus Dokumenten
ergänzt, manches mit etwas Phantasie versucht, lebendiger zu
illustrieren. Diese deutsch-französische Familiengeschichte ist auch ein
Spiegel einer Epoche - von der Jahrhundertwende bis zum Ende des
Zweiten Weltkrieges.
Copyright:
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Das Urheberrecht liegt alleine beim Autor.
Wie alles begann....
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Heinrich und Frieda Ressing |
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Am
Morgen des 7. April 1913 blieb die aktuelle
Ausgabe der Lokalzeitung „Gronauer Nachrichten“ auf dem Frühstückstisch
der Familie Ressing unbeachtet liegen. Heinrich Ressing war viel zu
aufgeregt – er wurde zum ersten mal Vater. So entging ihm, dass am Tag
zuvor im Reichstag
in Berlin über die „Heeresvorlage“ heftig debattiert worden war. Dabei
ging es immerhin um die Mittel für eine massive Aufstockung des
stehenden Heeres auf insgesamt 660 000 Soldaten. Es ging um die
größte Verstärkung der Landstreitkräfte seit Gründung des Deutschen
Reichs im
Jahr 1871. Aber die meisten Deutschen machten sich im
Frühjahr 1913 keine Sorgen, denn ein Krieg erschien kaum vorstellbar.
Immerhin hatten sich doch in den letzten Jahrzehnten die
wirtschaftlichen und kulturellen Verflechtungen der Staaten Europas
positiv entwickelt. Daran
würde auch das aktuelle Säbelgerassel der Militärs und Nationalisten
nicht viel
ändern – glaubten viele Zeitgenossen. Dabei hatten auch in Europa mit
dem neuen Jahrhundert die Konflikte an den Peripherien zugenommen. Die
Zeitungen brachten Berichte über die Greuel der Balkankriege, in denen
Serben, Bulgaren und Griechen um
die Reste des Osmanischen Reichs in Europa kämpften. Aber an diesem Tag
war das für
Heinrich Ressing genauso wenig von Interesse, wie die Meldung, dass sich
in seiner
Heimatstadt Gronau die Fußballabteilungen des TV Gronau und des FC
Gronau zusammengeschlossen
hatten. Er wartete nervös im Wohnzimmer des Hauses in der
Schiefestrasse, denn seine
Ehefrau Frieda lag in den Wehen – gerade war die Hebamme angekommen.
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https://1913familienalbum.blogspot.com/2021/11/meine-deutsch-franzosische-familie-teil.html