Freitag, 21. August 2015
Siegmund Gottliebs journalistische Visionen
Die ungewollten Satiren sind ja immer die schönsten - frei nach dem Motto: Man muss sie einfach nur reden lassen!
Da berichtet der Online-Branchendienst "Newsroom" am 21. August über die Vorstellungen, die Siegmund Gottlieb, Chefredakteur des Bayerischen Fernsehens , von der journalistischen Entwicklung seines Programms hat.
"Gottlieb sagte im Interview mit Maria Goblirsch und Michael Anger für den "BJV-Report" (...), dass in den Redaktionen auch zukünftig Fachleute gefragt sind. Aber: "Natürlich braucht es im aktuellen Geschäft auch eine eierlegende Wollmilchsau: Den Reporter, der redaktionell und technisch so gut ausgebildet ist, dass er heute nach Rom fährt und uns vom Hotelzimmer aus einen Beitrag ins Netz oder in die Rundschau einspielt.“
Genau, deshalb berichten seine Korrespondenten immer entweder vom Dach oder dem Syntagmaplatz in Athen - im Hintergrund das Athener Parlament. Sehr bequem, denn vom Dach des Luxushotels "Grande Bretagne" kann man schöne Aufsager ablassen, oder von dem vor der Tür des Hotels liegenden Syntagma Platz. Daher rührt die journalistische Tiefe der Berichterstattung über Griechenland - nun hab' ich es begriffen!
Das erinnert mich an die berühmten Kriegs-Korrespondenten aus dem Vietnam-Krieg in den 1960er und 70er Jahren. Da recherchierten die Journalisten oft direkt von der Hotelbar aus....
Warum überlässt Gottlieb eigentlich nicht gleich die Berichterstattung einer 'BR-Drohne', deren Bilder dann von München aus kommentiert werden?!
Nachtrag: Die von Gottlieb gepriesene "Eierlegende Wollmilchsau" war einst ein Riesenflopp. So bezeichete man in den 1970er Jahren den Kampfjet "Tornado". Er sollte gleichzeitig die Aufgaben eines Jägers und Bombers erledigen. In Wirklichkeit hat der Flieger nie die ihm zugeschriebenen Qualitäten erfüllen können. Er war vielmehr eines der teuersten Rüstungsprojekte der SPD/FDP-Regierung von Helmut Schmidt.
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