Etwa 15 Millionen Fernsehempfänger stehen in bundesdeutschen Haushalten, mit denen Hochauflösende Fernsehprogramme (HDTV) empfangen werden können. Rechnet man pro Haushalt ein HDTV-taugliches Gerät, sind damit erst etwa 5,6 Millionen Haushalte (15%) bei uns für hochauflösendes Fernsehen gerüstet.
Die reale Nutzung der HDTV-Programme beschränkt sich bundesweit auf gerade einmal knapp 750000 (2%) der 37,4 Millionen TV-Haushalte. Diese Zahlen finden sich im Vierten Bericht der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) über die Entwicklung der Konzentration im privaten Rundfunk (1) Demnach stehen in nur einer dreiviertel Million aller TV-Haushalte ein HDTV-Modem oder eine Settopbox zum Empfang hochauflösender Fernsehprogramme.
Derzeit werden 19 Fernsehprogramme im HDTV-Standard bundesweit verbreitet, davon sind 10 frei empfangbar, während die anderen 9 Programme nur per Abonnement empfangen werden können. ARD (Erstes und Eins Festival) und ZDF sowie Arte verbreiten ihre HDTV-Programme unverschlüsselt, im Gegensatz zu Pro Sieben, Sat 1, Kabel 1, RTL und Vox sowie dem Anbieter Anixe (Sport und Filme). Die hochauflösenden Pay-Kanäle bieten neben Sport, Kinofilme und Dokumentationen (u.a. Sky, Disney, Discovery). Die Verschlüsselung ermöglicht den Betreibern unter anderem die Identifikation der einzelnen Nutzer - was für gezielte Werbemaßnahmen von Nutzen ist.
Im europäischen Vergleich ist das HDTV-Angebot in Deutschland gering. Die KEK sieht dafür zwei Ursachen, einerseits scheuten die TV-Veranstalter die hohen Kosten für die technische Umrüstung. Andererseits sei die Bereitschaft der Haushalte vom analogen auf den digitalen Fernsehempfang zu wechseln immer noch gering. Bisher empfangen erst 53% der bundesdeutschen TV-Haushalte ihre Fernsehprogramme digital (2). Vor allem bei den Kabelhaushalten, über die der größte Teil der TV-Versorgung geleistet wird, empfangen mehr als die Hälfte der Haushalte ihre Fernsehprogramme analog. (2)
(1) 4. Konzentrationsbericht der KEK, Oktober 2010, Vistas Verlag S. 58 ff.
(2) ZDF-Pressemitteilung zu ZDF Neo 10.12.2010
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