Vorbemerkung:
Alles
was ich hier schildere wurde mir von meinen Familienangehörigen
erzählt. Natürlich sind solche Berichte nur bedingt dokumentarisch, vor
allem,
wenn diese Geschichten Jahrzehnte später erzählt wurden und alle
Gesprächspartner heute nicht mehr leben. Manches habe ich aus Dokumenten
ergänzt, manches mit etwas Phantasie versucht, lebendiger zu
illustrieren. Diese deutsch-französische Familiengeschichte ist auch ein
Spiegel einer Epoche - von der Jahrhundertwende bis zum Ende des
Zweiten Weltkrieges.
Copyright:
Weder der Text, noch Textpassagen dürfen ohne meine Einwilligung
verwendet werden, dies gilt auch für das hier verwendete Fotomaterial.
Das Urheberrecht liegt alleine beim Autor.
'Siegreich woll'n wir Frankreich schlagen'
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1939 |
Heinz
war kein Heldentyp und schon gar nicht zum Soldaten geboren. Er war
sensibel, schwach, gefülig und liebte die Frauen und den Alkohol. Ein
Kämpfer war er ebensowenig, wie eine 'arische Lichtgestalt' - obwohl er
blond, groß, mit seinen grauen Augen ideal für die Propaganda hätte
posieren können. Er hatte nach 1933 gelernt, sich anzupassen und zu
arrangieren, Konflikten ging er lieber aus dem Weg, betäubte Stress und
Ängste mit Alkohol.
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1940 Kaserne Hamburg Bahrenfeld
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Anfang 1939 wurde der 26-Jährige zu einer 13 Wochen dauernden Wehrübung der Wehrmacht eingezogen. Da es in der
Weimarer Republik keine Wehrpflicht gegeben hatte, war er nicht militärisch
ausgebildet. Hitler hatte den Wehrdienst im Reich erst 1935 wieder eingeführt. Heinz
bekam seine militärische Kurzausbildung in Jüterbog beim Nachrichtenbataillon des
Infanterieregiments 271. Seine Einheit war erst im September 1939 aufgestellt worden
und war Teil der 93.Infanteriedivision. Der Journalist wurde als Funker
ausgebildet, konnte danach aber wieder an seinen Schreibtisch in der
Redaktion des Hamburger Anzeigers
zurückkehren.
weiter unter: https://1913familienalbum.blogspot.com/2022/05/meine-deutsch-franzosische.html
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