Dienstag, 20. Oktober 2009

Radiomarkt Mecklenburg-Vorpommern im Wandel

Das private Hit-Radio Antenne Mecklenburg-Vorpommern firmiert seit September wieder unter seinem ursprünglichen Namen AntenneMV. Zwischen dem Sendestart am 31. Mai 1993 und 1999 hatte das Privatradio unter dem Label Antenne-MV um Hörer im Land geworben. Danach war das Programm in Hit Radio Antenne Mecklenburg-Vorpommern umgetauft und die Musikfarbe verjüngt (25- bis 39-Jährige) worden.

Jetzt lautet die Devise: Back to the roots - dies meinte Antenne-MV-Geschäftsführer Hans-Ulrich Gienke gegenüber dem Fachdienst „Kontakter“. Die Neuausrichtung auf „Erwachsene Mecklenburger und Vorpommern“ wie die Ausdehnung des Musikprogramms von aktuellen Hits und 80er Jahre-Musik auf die 70er Jahre soll jetzt Erfolg bringen. Damit hat man künftig ein älteres Publikum im Visier als bisher.

Der Relaunch der Antenne-MV dürfte angesichts der demografischen Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern nötig sein. Mit rund 1,7 Millionen Einwohnern ist Meck-Pomm das am dünnsten besiedelte Bundesland Deutschlands. Zwischen 1998 und 2005 verließen 200 000 Einwohner (-14%) das Bundesland. Eine Prognose des Rostocker Zentrums zur Erforschung des Demografischen Wandels erwartet zwischen 2005 und 2030 weitere starke Bevölkerungsverluste (-12%). Diese Abwanderung betrifft vor allem jüngere Menschen, die dem Land den Rücken kehren.

Antenne-MV erreicht technisch rund 2,5 Millionen Menschen in Mecklenburg-Vorpommern und benachbarten Bundesländern. Der Hauptkonkurrent, Ostseewelle kommt auf 1,6 Millionen potentielle Hörer. Trotz geringerer technischer Reichweite ist die im Juni 1996 gestartete Ostseewelle aber Marktführer bei den Privaten im Land. Dies belegt die Radio Mediaanalyse (Radio MA 2009/II). Demnach liegt das werbefreie Programm NDR 1 Radio Mecklenburg-Vorpommern mit 568 000 Hörer pro Tag (brutto, Mehrfachnennung) vorne, dicht gefolgt von der Ostseewelle (519 000 Hörer). Abgeschlagen rangiert Antenne-MV (393 000 Hörer) auf Platz Drei. Auch bei den Hörern pro durchschnittlicher Werbestunde (Montags-Samstags, 6-18 Uhr, Bruttowert) liegt die Ostseewelle (150 000 Hörer) deutlich vor der Antenne (90 000 Hörern). Die Ostseewelle will mit ihrem Musikformat die Gruppe der 14-49-Jährigen ansprechen, was ihr offensichtlich auch gelingt.

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