Montag, 19. April 2010

Erstmals auch Radionutzung von Nicht-EU-Bürgern gemessen

Etwa 79% aller in Deutschland lebenden Einwohner über 10 Jahre hören täglich Radio. Damit schalten 58 Millionen Menschen in Deutschland pro Tag ihr Radio ein. Die aktuellen Zahlen wurden Anfang März in der aktuellen Radio Media Analyse (MA 2010/I) veröffentlicht. Dazu werden zweimal pro Jahr rund 60 000 Haushalte per Telefon über ihre Hörgewohnheiten befragt und so die Hörerzahlen der 54 öffentlich-rechtlichen und etwa 300 privaten Radiosender in Deutschland ermittelt.

Laut Statistischem Bundesamt hat Deutschland rund 82 Millionen Einwohner, davon rund 6,7 Millionen mit einer ausländischen Staatsangehörigkeit (8%). Ein Fünftel von ihnen wurde aber bereits in Deutschland geboren. Dabei sind die bei uns lebenden Ausländer im Durchschnitt deutlich jünger (38,4 Jahre) als die Deutschen (43,7 Jahre).

Bisher hatte man nur die Hörgewohnheiten der Einwohner aus Staaten der Europäischen Union abgefragt. Dabei leben beispielsweise alleine rund 1,7 Millionen Türken, 815.000 Asiaten, 270.000 Afrikaner, 221.000 Kroaten, 190.000 Russen, 154.000 Bosnier und 44.000.Schweizer bei uns. Jetzt hat man sich endlich dazu entschlossen, auch die Hörgewohnheiten der Mitbürger in die MA einzubeziehen, die Staatsbürger eines Landes außerhalb der EU sind. Das betrifft immerhin rund 3,8 Millionen Mitbürger über 10 Jahre - also mehr als die Hälfte aller Ausländer insgesamt .

Für die Hörerzahlen der 354 betroffenen Radiosender sind die Hörgewohnheiten von 3,8 Millionen zusätzlicher Einwohner nicht uninteressant. Vor allem der erzielte Verkaufspreis für die Werbezeiten in den Dudelwellen hängt von hohen Hörerzahlen ab. Von der jetzt erfassten neuen Hörergruppe profitieren vor allem Radiosender in den alten Bundesländern. Von den 3,8 Millionen Einwohnern ohne EU-Pass leben über 90% in West-Berlin und dem Westteil Deutschlands.

Siehe auch Meldung August 2009

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