Die Digitalisierung aller Medien und Kommunikationswege galt bisher bei vielen als eine Entwicklung, die alle von uns gleichmäßig betrifft. Kritik gab es bisher nur wegen unzureichender technischer Online-Versorgung ländlicher Regionen. Der kürzlich veröffentlichte Digitalisierungsbericht 2015 der Medienanstalten zeigt aber auch, dass sozial Schwächere durch die Kosten für neue Empfangsgeräte von der digitalen Entwicklung ausgeschlossen werden.
Satellit? Kabel? - Die Programme sind gleich mies... |
Nimm man diese knapp 39 Millionen TV-Haushalte in der Republik als Basis, empfangen ihre Fernsehprogramme rund 33 Millionen (84,7%) digital, 4,5 Millionen (11,5%) analog und 1,5 Millionen Haushalte (3,8%) sowohl digital wie analog. Innerhalb von drei Jahren ist damit die Zahl der digitalen TV-Haushalte von 73,4 auf 84,7% gewachsen, während analoge Haushalte von 19,2% auf 11.5% zurückgingen. Analog wie digital mit TV-Programmen versorgte Haushalte reduzierten sich von 7,4% auf aktuell 3,8%.
Die meisten Haushalte (18,1 Mio) werden per Satellit mit Fernsehprogrammen versorgt (46,5%) während das Kabel (17,9 Mio) an zweiter Stelle liegt (46,1%). Real liegt die Satellitenversorgung noch höher, denn die Statistik zählt auch die Haushalte mit zur Kabelversorgung, die ihre Programme (ohne eigenen Receiver) über das Kabelnetz ihrer Wohnanlagen erhalten, die diese ihrerseits von einem Satelliten eingespeisen.
Da seit 2012 TV-Programme per Satellit nur noch digital verbreitet werden, gibt es im Kabel noch 6 Millionen analog empfangende Haushalte. Diese müsse man für den Digitalempfang gewinnen, fordern die Medienanstalten, wolle man die analoge Abschaltung - den "Switch Off" - bis 2018 erreichen. Derzeit nutzen aber nur rund 66% der Kabelhaushalte das digitale empfangbare Fernsehen. "Was es nun braucht, ist ein Schulterschluss von Kabelnetzbetreibern, Wohnungsgesellschaften und Fernsehsendern..." lautet die Forderung der Medienanstalten, um die Abschaltung 2018 realisieren zu können.
Armen und Alten fehlt das Geld für Digital-Empfänger
Auch beim von allen so propagierten mobilen TV-Empfang räumen die Medienanstalten
Mehr direkte Kommunikation - die Alternative |
Die Mobilfunkunternehmen forcieren seit Jahren das erhoffte große Geschäft mit Bewegtbildern per Smartphone und Tablet. Zunehmend merken viele Nutzer - vor allem wohl die über hohe Telefonrechnungen ihrer Sprösslinge geschockten Eltern - wie teuer das vermeintlich kostenlose TV- und Videoangebot sie wirklich kommt.
Links:
http://www.caritas.de/hilfeundberatung/ratgeber/schulden/jugendliche-haben-oft-handyschulden
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/handy-internet-smartphone-ist-oft-grund-fuer-schulden-junger-menschen-a-978251.html
http://www.medienfresser.blogspot.de/2009/10/digitalisierung-des-tv-empfangs-2009.html
Siehe auch: http://medienfresser.blogspot.de/2014/01/tv-satellit-uberholt-kabel.html
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